Ankündigung der CD "Der Kampf um den Südpol"

Reinhard Fißler wurde am 6. Februar 1949 in Güstrow geboren. Seine musikalische Laufbahn begann 1965 im Schulchor und führte ihn während seines Studiums zu der Gruppe Lunas.

Bereits 1972 stieg Reinhard Fißler bei der legendären Stern Combo Meißen als Sänger und Gitarrist ein. Diese Band aus Sachsen hatte sich bereits 1963 gegründet und von 1970 bis 1971 mit Veronika Fischer zusammengearbeitet, die dann zu der Gruppe Panta Rhei wechselte. 1973 erlangte Stern Combo Meißen den Berufsstatus und im Jahre 1976 Reinhard Fißler seinen Berufsausweis als Musiker. Reinhard Fißler verlieh der Band als Sänger immer mehr eigenes Profil. Zwischen 1975 und 1979 spielte die Band unter der Produktionsherrschaft von Luise Mirsch und Walter Cikan einige Titel im Rundfunk ein, die Kultstatus erreichten. Ohne Zweifel gehörte dazu der Titel "Der Kampf um den Südpol", der 1976 produziert wurde und bis heute in dieser Originalversion auf keinem Stern-Combo-Meißen-Album veröffentlicht wurde. Dieser Titel brachte jedoch für Reinhard Fißler als Sänger und für die Band Stern Combo Meißen den überwältigenden Durchbruch. Er darf auch heute noch in keinem Konzert der Band fehlen. Nach ersten Plätzen in den Wertungssendungen schaffte der Titel Platz 15 der Jahreswertung aller Hitparaden. Der zuvor 1975 produzierte Titel "Hat der Tag sein Werk vollbracht" war die erste Rundfunkproduktion der Band, mit der Reinhard Fißler als Sänger in Erscheinung trat. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen die Titel "Wenn ich träume" von 1976 sowie "Licht in das Dunkel" und "Mütter gehen fort ohne Laut" aus dem Jahre 1977. Bei den auf dieser CD vertretenen Versionen handelt es sich ebenfalls um die Original-Rundfunkversionen, die bis dato auf keinem Tonträger veröffentlicht wurden. Bei der im Jahre 1977 bei AMIGA veröffentlichten ersten Stern-Combo-Meißen-LP wurde lediglich ein Live-Mitschnitt dieser Titel verwendet. Der Titel "Das Bild" aus dem Jahre 1978 fand bis heute ebenfalls nicht den Weg auf eine Stern-Combo-Meißen-LP. "Mütter gehen fort ohne Laut" schaffte es 1977 auf Platz 29 der Jahreswertung aller Hitparaden. In der Folgezeit produzierte die Band die LPs "Weißes Gold" (1979), "Der weite Weg" (1979), "Reise zum Mittelpunkt des Menschen" (1981) und "Stundenschlag" (1982), auf denen Reinhard Fißler als Sänger fungiert. "Der weite Weg" wurde ebenfalls zu einem großen Erfolg für die Band. Er erreichte ebenfalls erste Plätze in den Wertungssendungen und konnte in der Jahresauswertung aller Hitparaden Platz 6 belegen.

1981 veränderte Martin Schreier die musikalische Ausrichtung der nun nur noch "Stern Meißen" genannten Band. Für Reinhard Fißler war in dieser neuen Konzeption kein Platz mehr als Sänger. Für ihn kam IC alias Ralf Schmidt als neuer Sänger. In Folge dessen kehrten viele treue Fans Stern Meißen den Rücken. Für sie war die Band ohne Reinhard Fißler nicht mehr vorstellbar.

Reinhard Fißler entschloß sich daraufhin, seine musikalische Ausrichtung solistisch weiter zu entwickeln. Bereits 1979 hatte Reinhard Fißler als Mitglied der Stern Combo Meißen seine erste Soloproduktion "Verlang es nicht", die sich ebenfalls auf dieser CD befindet. Solistisch arbeitete Reinhard Fißler ab 1981 bei FWH (Fißler, Werneburg, Hempel), als Fißler Gang und auch als Sänger der Gruppe Reggae Play. Mit dieser Band wurde 1988 eine LP unter dem Titel "Ich bin ganz anders" veröffentlicht, zu der er einige Titel als Sänger beisteuerte. Bereits 1984 entstand unter FWH der Titel "Kind aus Orlando" für die Veranstaltung "Rock für den Frieden". Im gleichen Jahr wurde im Rundfunk "Maskenball" produziert. Dieser Song sowie der 1985 entstandene Titel "Klassenclown" befinden sich ebenfalls auf dieser CD. Der im gleichen Jahr produzierte Titel "Heiße Musik" war die einzige solistische Produktion für das Label AMIGA. 1989 entstand der englischsprachige Titel "Two Ways To Go" - ebenfalls auf dieser CD vertreten - sowie eine neue Version des Songs "Der Kampf um den Südpol". "Two Ways To Go" beschäftigte sich schon vor dem DDR-Zusammenbruch mit eben dieser Thematik.

Im Jahre 1991 kommt es für die Veröffentlichung von zwei Titeln für einen Sampler unter dem Titel "Denk ich an Deutschland" vorerst im Studio zu einer Reunion der nun wieder "Stern Combo Meißen" genannten Band. Mit Sänger Reinhard Fißler werden die Titel "Der Kampf um den Südpol" sowie "Der Eine und der Andere" neu produziert und eingespielt. Der letztgenannte Titel wurde für diese CD ausgewählt. Zu diesem Zeitpunkt ist ein erneuter Zusammenschluß von Reinhard Fißler und Stern Meißen noch nicht wieder absehbar.

Im Jahre 1992 beteiligt sich Reinhard Fißler neben Stephan Trepte und Angelika Mann an der Kinderproduktion "Abenteuer im Drachenland", aus der für die vorliegende CD die Titel "Ich bin es nicht gewesen" und "Alles muß versteckt sein" ausgewählt wurden. Von 1989 bis 1996 trat Reinhard Fißler mit verschiedenen Soloprogrammen auf, bevor er 1996 wieder bei der Stern Combo Meißen als Sänger einsteigt. Der Sänger IC trat nun nur noch solistisch auf und die Fans der Stern Combo Meißen wollten die alten Hits mit Reinhard Fißler als Sänger wieder hören. Die Band machte aus der Not eine Tugend und besann sich auf ihre Stärken, die ohne Reinhard Fißler undenkbar gewesen wären. Im weiteren war Reinhard Fißler demzufolge beim Sachsendreier - einer Fusion der Gruppen Stern Combo Meißen, Electra und Lift - im literarisch-musikalischen Programm "Geschichten vom Sachsendreier" mit Stephan Trepte und Werther Lohse und anderen Projekten wie mit Dirk Zöllner präsent. Aus der Zeit mit Dirk Zöllner existiert ein Live-Mitschnitt. Dieses hervorragende Dokument wurde leider bis zum heutigen Tag noch nicht auf CD veröffentlicht. 1999 erschien Reinhard Fißler's erstes Soloalbum "... und immer wieder unterwegs". Es vereint neue Titel und alte Hits in neuen Versionen.

 
Mitte des Jahres 2000 erkrankt Reinhard Fißler an einer heimtückischen Art von Multipler Sklerose. Obwohl sich sein Zustand immer zunehmend verschlechtert arbeitet er weiter an seinem 2. Soloalbum sowie an neuen Versionen alter Stern-Combo-Meißen-Klassiker. Ab 2003 tritt er nur noch im Rollstuhl auf - letztmalig am 17. April 2005 mit Stephan Trepte und Werther Lohse im Neu Helgoland am Müggelsee.

Am 20. April 2005 gibt Reinhard Fißler sein letztes Live-Konzert anläßlich der Release-Party seiner 2. Solo-CD unter dem Titel "Was bleibt". Von den für die Stern Combo Meißen anläßlich ihres 40. Geburtstages neu produzierten Titel befinden sich "Was soll aus mir werden" und "Der weite Weg" auf dieser CD. Mitte 2005 verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand von Reinhard Fißler dramatisch.

Welche einzigartige und ausdrucksstarke Stimme Reinhard Fißler besitzt, wird auch in dem Titel "Happiness Is Just A Round Tue Band" deutlich, welcher aus dem Jahre 1976 stammt und live als einmaliges Dokument mitgeschnitten wurde. Trotz seiner Krankheit kann man sich voll auf seine Stimme konzentrieren, die auch beim heutigen Hören der einzelnen Titel nichts von ihrer Kraft und Ausdrucksstärke verloren hat. Als Sänger bzw. Frontmann von Stern Combo Meißen machte Reinhard Fißler durch seine Stimme viele Songs zu Rockklassikern. Das erste zusammengestellte Porträt zeichnet die verschiedenen Etappen nach und bietet neben Kultsongs auch einige Raritäten. Von der Vielzahl der ausgezeichneten Songs und Produktionen ist auf diesem Porträt ein Teil als Gesamtüberblick zu hören.

Ein längst überfälliges und deshalb wichtiges Album.